Hier findet ihr die Beiträge aus 2017.
Als fertiges Produkt wurde eingereicht:
Platz 2
Revive 1027
Ersatztypenwalze für Drucker 1027
Christian Krüger
Endlich!
Nach vielen Jahren ist es wieder möglich, die Atari 1027 Drucker sinnvoll zu nutzen. Schon um das Jahr 2000 herum konnten Besitzer eines 1027 Druckers feststellen, dass sich das Stempelgummi auf der Typenwalze zersetzt. Mutige Anwender, die sich von der eigenen Funktionsfähigkeit ihres Gerätes noch einmal überzeugen wollten und den Drucker nach Ruhepause in Betrieb nahmen, sind z.T. die einzelnen Buchstaben förmlich »entgegengeflogen«.
Auch diejenigen, die meinten mit Originalersatzteilen (ja, die soll es gegeben haben) den Betrieb aufrechtzuerhalten, wurden bitter enttäuscht, zerbröselten diese Ersatzteile genauso. Sehr selten berichten einzelne Anwender von noch betriebsfähigen Druckern, es scheint aber nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sich das Problem für diese ebenfalls einstellt.
Im Internet findet man in regelmäßigen Abständen und verschiedenen Sprachen viele Diskussionen zu dem Phänomen, traurige Berichte über nutzlose 1027er, Analysen zur Ursache, Ideen zur Wiederbelebung, aber keine Lösung des Problems – bis jetzt.
Dank der sich weiterentwickelnden 3D-Drucktechnik und einiger Anstrengungen eine möglichst originalgetreue Nachbildung des Druckgummis zu erschaffen, kann ich jetzt mit »Revive1027« ein erschwingliches Ersatzteil für diesen historisch interessanten Drucker anbieten.
Viel Spaß bei der Erweckung Ihres 1027 Druckers aus dem Winterschlaf wünscht Ihnen der Entwickler.
Christian Krüger
Die Jury-Wertung:
Beschreibung
Revive 1027 ist ein Ersatztypenwalzengummi für den ATARI 1027 Typenwalzendrucker. Aufgrund der schweren Beschaffbarkeit dieses Verschleissteils hat Christian Krüger dafür ein Ersatzteil entwickelt.
Anwendung und Nutzen
Das Typenwalzengummi des Entwicklers ersetzt das originale Typenwalzengummi und ist gegen dieses ohne zusätzlichen Aufwand direkt austauschbar.
Prüfung
Es liegt ein Muster vor, das mangels eines 1027-Drucker nicht getestet werden kann. Die Ausführung des vorliegenden Typenwalzengummi ist nachvollziehbar als Ersatz für das originale Teil geeignet. Christian Krüger liefert als Beweis für die Funktion ein Video mit, das einen 1027-Drucker mit dem Ersatztypenwalzengummi im Betrieb zeigt. Der Ablauf ist gut nachvollziehbar und das Druckergebnis problemlos lesbar. Ein vorliegender Ausdruck ist dem Ergebnis im Video sehr ähnlich. Dem Anwender liegt eine Beschreibung des Produkts inkl. Anleitung für den Austausch vor. Für den Nachbau des Ersatztypenwalzengummi ist eine 3D-CAD-Datei vorhanden.
Christian Krüger bietet den Interessenten eine Sammelbestellung an, der Preis für das Typenwalzengummi liegt bei 15-20€:
Sammelbestellung auf Atari Age
Sammelbestellung im ABBUC-Forum
Urteil
Das Produkt ist offensichtlich funktionsfähig, die Dokumentation vollständig und die Verfügbarkeit zugesagt. Die Anzahl der Anwender wird jedoch aufgrund der Verbreitung des Druckers als gering angesehen.
Die Jury schlägt eine Einstufung auf Platz 2 vor.
ABBUC-Mitglieder finden die Daten für den Bezug einer Typenmatte hier (Aufgrund der Dateigrößen mußte ich den Download auf drei Dateien splitten):
Die Druckdaten wurden zwischenzeitlich noch etwas optimiert; nach laufenden Sammelbestellung im Forum bzw. auf AA werden die Daten veröffentlicht und der Download hier ebenfalls aktualisiert.
Druckdaten/Printing data:{jd_file onlinelayout==Simple Files List}{jd_file file==1601}
Anleitung DEUTSCH:{jd_file onlinelayout==Simple Files List}{jd_file file==1602}
Manual ENGLISH:{jd_file onlinelayout==Simple Files List}{jd_file file==1603}
„In Entwicklung“ befindet sich:
Platz 2
CLM17
Christian Krüger
Abbuc Hardwarewettbewerb 2017 „CLM17
PS/2 Mausinterface zur Simulation eines „Light-Pen“ bzw einer „Light-Gun“ am Atari Joystick- Port
Motivation:
Die originalen Eingabegeräte können nur an Röhren-Sichtgeräten ohne Bildaufbereitung ver- wendet werden. Das Interface ermöglicht das sinnvolle Betreiben und Bedienen von z.B. Licht- pistolenspielen auf Atari-8-Bit Rechnern an LCD- oder 100Hz Bildschirmen mit einer PS/2-Computermaus.
Ein zusätzlicher Nutzen besteht in der dadurch programmatisch einfachen Unterstützung von 2D – Bediendaten. Außerdem wird einem „Aussterben“ von „Light-Pen“ oder „Light-Gun“ – Software vorgebeugt und die Versorgung mit Eingabegeräten, die sich entsprechend am Joy- stick-Port verhalten, gesichert.
Selbstverständlich unterscheidet sich Nutzungserlebnis besonders bei Lichtpistolensoftware erheblich.
Prinzip:
Da original Software ohne Einschränkungen oder Änderungen verwendet werden soll, ist es nötig, die aktuell an den Computer gelieferte Bildschirmposition zu visualisieren. Daher wird in das Videosignal des Rechners einen Fadenkreuz („Light-Gun“ – Modus) bzw. Mauszeiger (Lichtgriffel) eingeblendet. Das Interface wird somit nicht nur am Joystickport, sondern auch am Videoausgang angeschlossen, was auch zur Synchronisation der simulierten „Positions- meldung“ erforderlich ist.
Ein AVR-Mikrocontoller kümmert sich sowohl um die Bildschirmausgabe wie auch um die Auswertung der PS/2 Mausdaten bzw. Triggerung der Knopf- bzw. Positionsdaten am Joystick- port. Ihm zu Seite steht ein „LM1881-Video-Sync-Separator“, der den Aufwand zur Bildsignal- analyse für die Cursor-Einblendung und ein präzises Triggern eines simulierten Fototransistors erheblich vereinfacht.
Stand:
Der Schaltungsaufbau, die Prototypen-Platine und sogar ein passendes 3D-Druckgehäuse sind fertig. Die Firmware des Mikrocontrollers ist zu ca. 50% komplett. Es gibt keinerlei technische Hürden bei der Umsetzung, die prinzipielle Funktionstüchtigkeit des Interface wurde bereits belegt.
Als extra „Schmankerl“ wird (wie auch schon bei meinem „CMI08“-Adapter) ein Modus unterstützt, bei dem eine ST oder Amiga Maus simuliert wird.
Die prognostizierten Materialkosten (ohne Gehäuse) mit Platine belaufen sich auf ca. 15-20 Euro.
Christian Krüger
Die Jury-Wertung:
Beschreibung
CLM17 ist ein Interface für den Anschluss einer PC-Maus als Ersatz für die ATARI Lightgun und Lightpen. Wegen der Umstellung der Bildschirme von Röhre auf Flachbildschirm (funktioniert auch mit Plasma, OLED, etc. nicht) ist die Anwendung dieser optischen Zeigegeräte mit deren Programmen nur noch für die Anwender möglich, die noch einen Röhrenbildschirm ohne digitale Bildaufbereitung (100Hz Röhrengeräte finktionieren leider auch nicht) besitzen. Das Gerät wird wie die Lightgun/Lightpen an den Joystickport angeschlossen. Zusätzlich wird das CLM17 in die Videoleitung zwischen ATARI und Monitor eingeschleift. An den bestehenden ATARI-Programmen ist keine Anpassung notwendig.
Anwendung und Nutzen
Als Zeigegerät kommt eine PS/2-Maus zum Einsatz. Zur Markierung der angepeilten Position wird auf dem Bildschirm ein Fadenkreuz oder ein Stift angezeigt (umschaltbar). Dies ermöglicht die Navigation auf dem Bildschirm oder erlaubt das Zielen beim Spielen. Durch einen weiteren Umschalter soll es mit dem CLM17 auch möglich sein mit einer PS/2 Maus eine Atari ST Maus zu emulieren zur Nutzung am ATARI ST.
Prüfung
Das CLM17 Interface ist durch Fotos, einen Schaltplan und eine 3D-Gehäusezeichnung dokumentiert. Darüber hinaus wurden Bilder einer geäzten Platine und eines Gehäuses aus dem 3D-Drucker vorgelegt. Weder im Schaltplan, noch im Gehäuse, ist eine Einbauposition für einen Umschalter zu erkennen. Im Schaltplan ist die Aufteilung der beschriebenen Funktionen zu den verwendeten Bauteilen erkennbar (Controller, Videogenerator), jedoch nicht die Umschaltung. Ein Foto zeigt einen Prototypen im Laboraufbau mit einem Fadenkreuz auf einem Bildschirm.
Urteil
Das Gerät CLM17 befindet sich schon in der Prototpyenphase und das Design ist bereits in einigen Details ausgearbeitet. Der Nutzen des Interface ist klar nachvollziehbar. Nicht erkennbar ist die Realisierung der Umschaltfunktionen. Wünschenswert ist die Verwendbarkeit einer USB-Maus an dem Gerät, was den Einsatz zukunftssicherer macht.
Die Jury schlägt eine Einstufung auf Platz 2 vor.
Platz 5
AtariDuino
Frederik Holst
AtariDuino – ein Atari-Arduino Interface
Wer sich heutzutage als „Maker“ mit Hardwarebasteleien beschäftigt, kommt um die kleinen „Arduino“-Einplatinencomuter kaum herum – sie sind günstig, dazu einfach zu programmieren, und es gibt eine Reihe von Aufsteckkarten, sogenannte „Shields“, mit denen man verschiedenste Sensoren (Temperatur, Luftfeuchtigkeit etc.) und Aktoren (z.B. Relais) auswerten bzw. steuern kann.
Trotz der Tatsache, dass diese Rechner ca. 30 Jahre nach unseren Ataris entwickelt worden sind, gibt es doch einige Gemeinsamkeiten, wovon zwei besonders herausstechen: Es handelt sich bei den Arduinos trotz des neuen Jahrtausends immer noch um 8-Bit Rechner, die dazu auch nur mit einigen Kilobyte an Speicher ausgestattet sind. Und sie kommunizieren mit der angeschlossenen Hardware auch über die vom Atari bekannten 5V-TTL-Pegel.
AtariDuino ist nun ein Interface, das im Formfaktor eines Arduino-Shields daher kommt, und zwei Dinge ermöglicht: Zum einen können damit – teilweise sogar ganz ohne Arduino – die Arduino-Erweiterungskarten direkt an den Atari angeschlossen und gesteuert werden. Somit lassen sich für wenige Euros z.B. eine Mehrkanal-Relais-Karte anschließen oder eine LED-Lichtorgel steuern. Der Anschluss erfolgt hierbei über den Joystickport. Durch diese Anschlussmöglichkeit ließe sich AtariDuino auch mit anderen 8-Bit-Rechnern betreiben, die 5V-TTL-Pegel verwenden (das sollten die meisten Atari-kompatiblen Joystick-Ports sein). Über Steckbrücken lassen sich die Joystick-Port-Pins auf die entsprechenden Pins des Arduino-Shields zuordnen, die Aktivierung auf Atari-Seite erfolgt dann mit wenigen POKE-Befehlen.
Zum anderen ist auch ein Anschluss über den SIO-Port vorgesehen. Hierbei wird nur ein „halbes“ SIO-Kabel benötigt, dessen „offenes“ Ende mit einer Steckerleiste auf AtariDuino verbunden wird. AtariDuino simuliert dann ein serielles Interface, ähnlich wie die Atari 850, ohne dass weitere Hardware benötigt würde. Darüber kann dann mit dem Arduino selber kommuniziert werden, wie dies bei vielen Projekten, die die serielle Schnittstelle des Arduino verwenden, üblich ist. Darüber lassen sich komplexere Steuerungen sowie das Auslesen von Werten realisieren.
Der Charme dieses Interfaces ist, dass hier zwei 8-Bit Architekturen zusammenarbeiten, und nicht einfach nur alles auf eine sehr viel leistungsfähigere Plattform „abgelanden“ wird und der Atari nur „dummes“ Terminal wird. Der Atari kann die komplette Steuerung übernehmen (wie z.B. bei Relais-Karten). Es kann aber auch auf fertige Sensor-Bibliotheken des Arduino zurückgegriffen werden, deren Ergebnisse dann per SIO an den Atari übermittelt werden, der diese dann auswerten und entsprechend weitere Aktionen starten kann, er bleibt also die Kontrollinstanz.
Mit AtariDuino ist somit der Maker- und Home-Automatisierungs-Trend auch auf dem Atari angekommen – die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, sind (fast) grenzenlos.
Frederik Holst
Anwendung und Nutzen
Durch die Verwendung von kommerziellen Arduino und Arduino-Shield Platinen sind vielfältige Steuer- und Messfunktionen möglich. Dafür muss der Arduino für die gewünschte Funktion programmiert und ein passendes Bedien- und Anzeigeprogramm auf dem Atari erstellt werden.
Prüfung
Es liegen Fotos des Interface-Board vor, das auf einem Arduino-Shield Board basiert. Aus der Beschreibung geht nicht eindeutig hervor welche Hardware der Einreicher letztendlich erzeugen möchte. Software für die Adaption des Arduino an den ATARI oder ein Layout/Schaltplan für eine Adaptionsplatine ist nicht vorhanden. Eine Zielsetzung für Software liegt nicht vor, ein Konzept für den Aufbau oder Anschlussplan auch nicht. Die gelieferten Bilder zeigen lediglich eine käufliches Arduino Shield mit einer SUB-D 9polig Buchse.
Urteil
Das Atariduino ist eine Idee für ein I/O-Interface, dessen Konzept mit kommerziellen Arduino-Produkten dargestellt ist. Eine konkrete Anwendung als Beispiel ist nicht beschrieben, die verwendeten Schnittstellen sind unklar. Der beabsichtigte Hardware- oder Softwareumfang ist auch nicht klar. Alle auf den mitgelieferten Bildern zu sehenden Baugruppen sind bereits kommerziell erhältlich.
Die Jury schlägt eine Einstufung auf Platz 5 vor.
Marc „Sleeπ“ Brings / Ressort Hardware / hardware(klammeraffe)abbuc(punkt)de
Links: